Krümel der Geschichte
Quelle: Museum der alten Kaufmannschaft Kleine Elemente des Steinwerkes, die zeitgemäß gesichert und an verschiedenen Stellen genutzt wurden. |
Die schnelle Entfernung des Schutts des 1967 eingestürzten Rathausturms durch die kommunistischen Stadtverwaltung bewirkte, dass es viele Elemente der reichen Skulpturenausstattung des Turms und andere Teile von ihm unwiederbringlich verloren gingen.
Der Schutt wurde "wie es gerade kam" auf die Kipper aufgeladen und zur Mülldeponie in der Bystrzycka-Straße gefahren. Viele Jahre lang wurde dies später von Personen genutzt, die dort interessanteste Elemente ausgraben konnten. Auf diese Weise wurden zum Beispiel zwei Köpfe, die die Fassade das Rathauses einst krönten, in die Wand des Kleingartenkolonie- Hauses in der Westerplatte-Straße eingemauert. Wie viele andere Teile des Turms man aus den Trümmern gegraben und sich angeeignet hat, kann man leider nicht mehr feststellen. In der Mitte der 80er Jahre lokalisierte Andrzej Góralski, Mitglied der Denkmalschutzkommission der Stadt Świdnica, in der Bystrzycka-Straße einen der Orte, wo der Schutt des Turms weggeworfen wurde. Im Oktober 1986 führte man Untersuchungen auf diesem Gebiet durch und fand Dutzende von reich geschnitzten Mauerwerkelementen, Fragmente von Balustraden, Portale, Zargen und Gesimse, die in einer Tiefe von nur einem Meter lagen. Kleinere Elemente wurden gesichert und zum Museum für die alte Kaufmannschaft und in städtische Lagerhallen transportiert, größere ließ man dort an Ort und Stelle liegen, wobei man sie nicht vor Diebstählen hat schützen können.
Was verbirgt die Mülldeponie in der Bystrzycka-Straße noch? Man kann nur vermuten, dass dort viele wertvolle Stücke liegen, die ausgegraben und in dem wieder aufgebauten Turm ausgestellt werden sollten. Im Jahre 2010 besuchten Andrzej Góralski, Stadtratmitglied Mariusz Barcicki und ein Journalist der Wochenzeitung "Tygodnik Świdnicki", Andrzej Dobkiewicz, den Ort. Leider wurde die Ausbeutung des Terrains durch unbefugte Personen fortgesetzt. Noch ein Paar Jahre zuvor hatte Andrzej Góralski an diesem Ort wunderschön vezierte Elemente aus Sandstein gesehen, die es jetzt schon nicht mehr dort gab. Obwohl die Mülldeponie in der Bystrzycka-Straße ein sehr großes Gebiet umfasst, so scheint es, dass die Exploration der Orte, an denen deutlich die Anwesenheit von Schutt aus dem Turm festgestellt wurde, am sinnvollsten ist, auch im Zusammenhang mit der Möglichkeit zur Wiedergewinnung von Turmelementen, die in dem neu errichteten Gebäude ausgestellt werden könnten.
Quelle: Archiv der Wochenzeitung „Tygodnik Świdnicki”.