Die Winde wehten, die Stürme tobten

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Quelle: A. Dobkiewicz

Von der neuen Metallspitze des Rathausturm sollte nie wieder etwas abgetrennt werden.

Im Laufe der über 670 Jahre Geschichte des Rathausturms von Świdnica stießen mehrmals stärkere Windböen Ausstattungselemente vom Turm herunter.
In den Chroniken gibt es viele Niederschriften, die von "fliegenden" Figuren, Fahnen und anderen kleinen Gegenstände sprechen.
In der Nacht vom 22. auf den 23. Januar des Jahres 1559 riss ein mächtiger Wind die Fahne und die Figur des kleinen Hahns von der Spitze des Turms sowie eine kleine Engelsstatue, die die Stadt beschützte, von der Turmbrüstung herunter. Die Elemente fielen auf die Krämerhäuser und Tuchhallen, die sich neben dem Turm befanden und verursachten dabei kleinere Schäden.
Am 18. Juli 1577, zerbarst, wahrscheinlich ebenfalls unter dem Einfluss von Wetterfaktoren, die auf dem Turm angebrachte Figur des tschechischen Königs Johann von Luxemburg und fiel auf das Haus des damaligen Bürgermeisters Martin Friese.
In der Nacht vom 5. auf den 6. November im selben Jahr sprang vom Turmkörper noch eine weitere zerborstene Figur ab, diesmal einer der Fürsten, und fiel auf das Dach einer der Krämerhäuser. Wie die Chronisten berichteten, "brach sie in achtzehn Stücke auseinander und verursachte große Schäden."
Zu diesem Zeitpunkt muss ein Element des dekorativen Mauerwerks im Turm schon nicht mehr  in gutem Zustand gewesen sein, da sich zwei Jahre später, am 11. November 1579, von der nächsten Figur ein Stück Mauer, das deren Unterwerk gebildet hatte, löste.
Die Auswirkungen des nachfolgenden Sturmes notierten die Chronisten unter dem Datum vom 10. November 1582, als vom oberen Teil des Turmhelms ein großes Stück des dekorativen vergoldeten Eisengitters abgerissen wurde.
Am 28. Dezember 1612 brach ein winterlicher Sturm einen verzierten Stern von der Turmspitze ab und am 2. Januar 1855 fiel, wieder durch starken Wind verursacht, eine Fahne mit dem Abbild des preußischen Adlers vom Turm herunter. Früher, im Jahre 1642, war eine Figur herunter gestürzt, die laut den Chronisten des gierigen Ratsherrn gedenken sollte, der mithilfe einer dressierten Dohle Geld aus dem Rathaus stahl. Der Kopf dieser Statue wurde im Eingangsraum  des Rathauses eingebaut, wo er sich bis heute befindet. In den vom Historiker Sobiesław Nowotny übersetzten Tagebüchern des Bildhauers August Gottfried Hoffmann finden wir auch Aufzeichnungen vom 21. Januar 1737 und 30. Januar 1740 über große Elemente der geschnitzten Mauerwerk, die starke Winde vom Korpus des Turms abgetrennt hatten.

Quelle: Mark Furmankiewicz - "Geschichte und Wiederaufbau-Pläne des Rathausturms", "Świdnicki Jahrbuch 1998", Heinrich Schubert, "Skizzen aus der Geschichte der Stadt Schweidnitz"(„Szkice z historii miasta Świdnicy”), Sobiesław Nowotny "Tagebuch von August Gottfried Hoffmann" („Pamiętnik Augusta Gottfrieda Hoffmanna”).

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